Laut dem Pendos CO2-Zähler entstehen ca. 25 % der CO2-Emissionen durch Non-food-Konsum. Damit ist der private Konsum einer der größten Verursacher von CO2. Zudem „produziert“ ein Haushalt durchschnittlich 400 Kilogramm Abfall pro Jahr. Sharingplattformen bieten innovative Konsummodelle, um Ressourcen besser zu nutzen. Siehe dazu vom Umweltbundesamt die Publikation: Soziale Innovationen im Aufwind, Seite 25, 2015.
Besonders bekannt ist das Carsharing. Ein Auto steht durchschnittlich 23 Stunden täglich. Für viele Gebrauchsgegenstände fällt Nutzungsaktivität bzw. Auslastungsgrad noch ungünstiger aus.
Der GeLa e.V., der das Projekt cosum.de organisiert, verfolgt mit seinen Wiederverwendungsaktivitäten durch Schenken und Leihen Klimaschutzziele. Zur Leih-Thematik stellt das Umweltbundesamt fest, dass „dem Schuldrechtsverhältnis der Leihe als Ausformung der eigentumsersetzenden Nutzungsstrategien grundsätzlich ein bedeutendes Potential zur Realisierung nachhaltigen Konsums beigemessen [wird].“ Umweltbundesamt Publikation: Instrumente zur Förderung des nachhaltigen Konsums. Seite 29, 2012.
Generell gilt: Ein Haushalt umfasst durchschnittlich 10’000 Dinge, wovon viele selten genutzt. Sharing statt Besitzen steigert für viele Gegenstände etwa Werkzeuge (Bohrmaschine, Leiter), Babyzubehör und -möbel (Wickeltisch), Kinderspielzeug, Gartengeräte (Rasenmäher), Küchengeräte (Raclette, Camping-Kühlboxen), Outdoorbedarf (Zelte, Wanderrucksack) die Nutzungsintensität. Wer Dinge nicht privat rumliegen lässt, sondern in der Nachbarschaft teilt, nutzt Ressourcen besser.
Gerade im Ballungsraum „Stadt“ multipliziert sich dieses Potenzial. Hier gibt es viele, die in der Nachbarschaft z.B. Auto oder Lastenrad, Gartengeräte oder Werkzeug teilen können, wenn die Leihe von lokalen Organisationen koordiniert werden würde.
Dafür hat der GeLa e.V. den „Leihladen Leila“ als Lösung für nachbarschaftliches Sharing konzipiert. Wie in einer Bibliothek für Dinge leihen Mitglieder Gegenstände, wenn sie diese benötigen. Wenn sie sie nicht mehr brauchen, geben sie diese zurück. Die Leihdinge werden von den Mitgliedern selbst eingebracht. Dies spart Ressourcen, Platz, Geld. Seit 2012 hat sich das Konzept „Leila Berlin“ bewährt. Die Idee vom Leihladen macht Schule. Sie wird in Wien, Bochum, Leipzig, Heidelberg, Mainz, Eberswalde, Berlin-Schöneweide, Karlsruhe in lokalen Räumlichkeiten kopiert. Eine Förderung würde unsere Bemühungen sehr unterstützen, das Konzept weiterzuentwickeln und die Nachbarschaft besser zu vernetzen, zum lokalen Ideenaustausch beitragen sowie eine CO2-Kalkulation über lokalen Konsum zu erstellen.
Gerade der nachbarschaftliche Ansatz bietet den Vorteil kurzer Wege. Im Rahmen von Nachhaltigkeit macht es keinen Sinn, lange Strecken (etwa mit dem Auto) zu fahren um Dinge für eine begrenzte, kurze Zeit zu leihen.